Nach einer überraschenden Dreifach-Ankündigung rückt besonders ein Gerät in den Mittelpunkt: Valves neue Steam Machine. Sie will das Wohnzimmer erobern, ohne sich selbst „Konsole“ zu nennen – und genau das sorgt für hitzige Diskussionen.
Nach einer überraschenden Dreifach-Ankündigung rückt besonders ein Gerät in den Mittelpunkt: Valves neue Steam Machine. Sie will das Wohnzimmer erobern, ohne sich selbst „Konsole“ zu nennen – und genau das sorgt für hitzige Diskussionen.
Vergangene Woche überraschte Valve die Gaming-Welt mit gleich drei neuen Hardware-Geräten - doch kaum etwas sticht so heraus wie die neu vorgestellte Steam Machine. Ein kompakter Wohnzimmer-PC, der Gaming so bequem wie eine klassische Konsole machen möchte.
Und das, obwohl der erste Versuch aus dem Jahr 2015 krachend scheiterte. Diesmal fährt Valve jedoch eine völlig andere Strategie, doch ob der neue Würfel im hart umkämpften Markt bestehen kann, bleibt vorerst offen. Branchenanalyst*innen zeigen sich jedenfalls noch uneinig.
https://2playerz.de/p/valve-kundigt-neue-steam-konsole-zubehor-an-release-schon-bald
Laut GamesRadar bezeichnet Professor Joost van Dreunen von der NYU Stern School of Business die Steam Machine als „eine Konsole, die sich weigert zuzugeben, dass sie eine Konsole ist“.
Doch im direkten Konkurrenzkampf mit Sony oder Microsoft sieht er Valve nicht. Für ihn geht es eher darum, die Regeln neu zu schreiben und die Grenzen zwischen PC und Konsole zu verwischen - mit PS5-ähnlicher Leistung, Konsolen-Bedienung und PC-typischer Vertriebslogik. Entscheidend sei nicht die Hardware-Ausstattung, sondern die Kontrolle über die Distribution.
Dr. Serkan Toto, CEO von Kantan Games, findet die Steam Machine zwar technisch beeindruckend, sieht ihren Markt aber nicht im Mainstream. Für ihn „versucht das Gerät von allem etwas zu sein“ und wird am Ende wohl eine Nische bedienen. Das sei für Valve allerdings kein Problem - schließlich braucht das Unternehmen keinen klassischen Konsolenhit, um profitabel zu bleiben.
Auch Mat Piscatella von Circana erwartet eine ähnliche Entwicklung: Die Steam Machine werde, wie zuvor das Steam Deck, ein Segment dominieren, das klassische Konsolenhersteller gar nicht anpeilen.
Konkurrenz seien PlayStation, Xbox oder Nintendo daher kaum, da sich das Gerät primär an Nutzer*innen richte, die ohnehin tief im Steam-Ökosystem verwurzelt sind. David Cole von DFC Intelligence teilt diese Einschätzung und betont, dass die Hardware eher Windows als Spieleplattform herausfordert, da sie auf SteamOS basiert.
https://2playerz.de/p/steam-machine-vs-xbox-next-zundet-valve-den-nachsten-konsolenkrieg
Cole sieht die langfristige Perspektive optimistischer: Wenn Valve konsequent bleibt, könnte sich die Steam Machine zu einer echten Konsolen-Alternative entwickeln - nicht sofort, aber im Laufe mehrerer Generationen.
Versprochen werden Spielerfahrungen mit bis zu 4K bei 60 FPS. Doch ist die Hardware wirklich stark genug dafür? Der YouTuber The Phawx wollte es genau wissen und stellte ein Testsystem zusammen, das die Steam Machine auf der Hardware-Seite möglichst exakt nachbilden sollte.
Er nutzte dafür einen AMD Ryzen 7 8840U, deaktivierte zwei Kerne samt Threads und reduzierte den Takt. Als Grafikeinheit kam eine Radeon RX 7600M XT zum Einsatz. Beide Komponenten verband er über Smart Access Memory, das auch für die Steam Machine erwartet wird.
Mit diesem Aufbau überprüfte The Phawx zwei zentrale Leistungsziele: die versprochene Sechsfach-Steigerung gegenüber dem Steam Deck sowie die angekündigte 4K-Performance mit 60 FPS.
Zunächst konnte der YouTuber bestätigen, dass die sechsfache Leistung durchaus realistisch ist. Sein System lag sogar beim 6,5-Fachen - ein Effekt, der vor allem auf Unterschiede in der Compute-Unit-Anzahl zurückgeht.
Die 4K/60FPS-Zielmarke erreichten jedoch nur wenige Spiele. God of War: Ragnarök knackte die 60 FPS ausschließlich mit Intel XeSS im Ultra-Performance-Modus und niedrigen Einstellungen. Andere Titel wie Warhammer 40K: Space Marines 2, Marvel’s Spider-Man Miles Morales, Starfield oder Indiana Jones und der Große Kreis verfehlten diese Marke deutlich.
Selbst in den höchsten Upscaling-Stufen blieben viele Ergebnisse unter 60 FPS. Einige Spiele wie Starfield liefen erst mit 30-FPS-Limit stabil. Am Ende könnte die Steam Machine daher wesentlich stärker auf AMD FSR angewiesen sein, als bisher angenommen.
Die Ergebnisse lassen sich natürlich nicht 1:1 auf die 2026 erscheinende Steam Machine übertragen. Software-Optimierungen, vor allem über das schlanke SteamOS, könnten noch einiges herauskitzeln.
Trotzdem bleibt die Frage: Warum setzt Valve nicht direkt auf mehr Hardware-Power?
Zuletzt schätzte Digital Foundry, dass die Leistung sogar unterhalb der PS5 liegen könnte, zumal die 8 GB VRAM als knapp gelten.
Hardware-Engineer Yazan Aldehayyat liefert eine klare Erklärung. Grundlage seien Daten der Steam Hardware Survey. Dazu sagte er:
„Im Grunde gibt sie uns einen guten Maßstab dafür, wo die Geräte der Leute zu Hause in Bezug auf Leistung liegen, und die Steam Machine ist gleichauf oder besser als 70 Prozent von dem, was die Leute zu Hause haben.“
https://2playerz.de/p/valve-behauptet-steam-machine-leistungsstarker-als-70-der-heim-pcs
Doch bevor Visionen Realität werden, stehen erst einmal grundlegende Infos aus: Das Gerät soll Anfang 2026 erscheinen, ein konkreter Termin fehlt ebenso wie der Preis. Gerade letzterer dürfte entscheidend sein, ob die Hardware Begeisterung entfacht oder im Wohnzimmer verstaubt.
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