Die massiven Entlassungen bei Microsoft im vergangenen Sommer trafen die Gaming-Branche hart. Besonders die Xbox-Sparte geriet unter Druck: Neben tausenden gestrichenen Stellen wurden mehrere Projekte ersatzlos beendet - darunter auch das ambitionierte Reboot von Perfect Dark, das bei The Initiative in Zusammenarbeit mit Crystal Dynamics entstehen sollte.

Nun hat sich Alix Wilton Regan, die Schauspielerin hinter Protagonistin Joanna Dark, erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und Einblicke in den Entwicklungsstand sowie die Folgen der Entscheidung gegeben.

„Ich war genauso schockiert wie alle anderen“

Im Interview mit TheGamer machte Wilton Regan deutlich, dass sie vom Projekt-Aus völlig überrascht wurde.

„Ich war genauso schockiert, überrascht und am Boden zerstört wie alle anderen, als die Finanzierung zurückgezogen und das Studio geschlossen wurde“, erklärte sie.

„Ich habe das nicht kommen sehen. Ich war völlig überrascht, als das Projekt nicht mehr finanziert wurde.“

Besonders bitter: Die Schauspielerin erfuhr zeitgleich mit der Öffentlichkeit vom Ende des Spiels und von der Schließung von The Initiative - interne Vorwarnungen habe es nicht gegeben.

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Arbeiten liefen bis zuletzt weiter

Entgegen der Annahme, das Projekt habe sich noch in einer frühen Phase befunden, zeichnete Wilton Regan ein ganz anderes Bild vom Entwicklungsstand.

„Wir haben im Grunde genommen das ganze Jahr 2023 über kleine Teile aufgenommen“, so die Schauspielerin.

„Wir haben auch 2024 viele Performance-Captures dafür gemacht und 2025 sogar noch mehr Material dafür aufgenommen.“

Nach ihrem Kenntnisstand sei Perfect Dark bereits weit fortgeschritten gewesen.

„Ich hatte ganze Kapitel dieses Universums fertiggestellt.“

Zudem habe das Projekt mehrere wichtige Meilensteine erreicht, mit denen der Auftraggeber sehr zufrieden gewesen sei - auch wenn sie selbst nicht abschließend beurteilen könne, wie nah das Spiel tatsächlich am Abschluss war.

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Jobverluste wiegen schwerer als das Spiel selbst

So schmerzhaft der Verlust der Rolle für sie persönlich auch gewesen sei, betonte Wilton Regan, dass die menschlichen Konsequenzen deutlich schwerer wögen.

„Es war verheerend. So viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren. Eine ganze Belegschaft wurde aufgelöst.“

Besonders hart habe sie der plötzliche Verlust eines funktionierenden kreativen Umfelds getroffen:

„Es gab ein Ökosystem der Kreativität und Zusammenarbeit, das wir über Nacht verloren haben. Es war wirklich schwierig - für alle.“

Rettungsversuch scheiterte knapp

Nach Bekanntwerden der Einstellung setzte sich Wilton Regan aktiv für den Erhalt von Perfect Dark ein. Branchenberichten zufolge stand der Publisher Take-Two zeitweise kurz davor, das Projekt zu übernehmen. Letztlich scheiterten die Gespräche jedoch, sodass das Reboot endgültig eingestellt wurde.

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Neuer Karriereabschnitt: Lara Croft

Trotz des Rückschlags bleibt Wilton Regan der Spielebranche erhalten. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sie künftig Lara Croft in den kommenden Tomb Raider-Titeln vertonen wird.

Die Aufnahmen dafür laufen laut der Schauspielerin bereits seit mehreren Jahren - ein neues Kapitel, nachdem sich das Abenteuer von Joanna Dark unerwartet beendet hat.

Wie blickt ihr auf das Aus von Perfect Dark zurück? War das Projekt eurer Meinung nach noch zu retten?