Künstliche Intelligenz sorgt längst für Wirbel in der Spielebranche, doch nicht jeder sieht darin eine kreative Abkürzung. Besonders bei Obsidian regt sich Widerstand, und einige Aussagen aus der Vergangenheit holen Verantwortliche nun sogar ein.
KI hält zwar immer stärker Einzug in den Alltag, doch in der Spieleentwicklung sorgt sie weiterhin für hitzige Diskussionen. Das zeigt besonders der Fall von Leonard Boyarsky, Creative Lead bei Obsidian Entertainment.
2019 sprach Boyarsky in einem Podcast noch begeistert über potenzielle KI-Möglichkeiten. Vor allem die Vorstellung, dass Spieler*innen völlig frei mit NPCs sprechen könnten (ohne vorgegebene Dialogoptionen), schien ihn damals zu faszinieren.
„Der Computer könnte einfach loslegen und der Spieler könnte buchstäblich sagen […] was seine Antworten sind und den Computer in Echtzeit antworten lassen“, erklärte er damals optimistisch.
Eine Idee, die nach futuristischer RPG-Revolution klang.
In einem aktuellen Gespräch mit Game File blickt Boyarsky jedoch kritisch auf seine früheren Aussagen.
„Das war buchstäblich nur ein Gedankenexperiment von mir“, sagt er heute - und scherzt, er würde seinem jüngeren Ich gern „eins über die Rübe ziehen“ für diese naive Euphorie.
Er betont, dass ein solches System extrem schwer handhabbar wäre. KI-gestützte Echtzeitdialoge bräuchten eine unfassbar robuste technische Basis, die kaum testbar sei. Kurzum: Ein theoretisches Konzept, das in der Praxis schnell zusammenbrechen könnte.
https://2playerz.de/p/phil-spencer-uber-ki-bei-xbox-mehr-operativ-als-kreativWährend viele Studios KI fest in ihre Produktionsprozesse einbauen, geht Obsidian Entertainment bewusst einen anderen Weg. Und das, obwohl das Team 2024 gleich drei große Titel veröffentlichte:
Avowed (18. Februar, Xbox Series X/S & PC)
Grounded 2 (29. Juli, Early Access, Xbox Series X/S & PC)
The Outer Worlds 2 (29. Oktober, PS5, Xbox Series X/S & PC)
https://2playerz.de/p/gerucht-obsidian-arbeitet-an-avowed-2-wahrend-outer-worlds-3-wohl-nicht-kommtLaut Boyarsky und Obsidian-Veteran Josh Sawyer setzte keines der beteiligten Teams generative KI ein. Die PR-Abteilung bestätigte dies gegenüber Game File ebenfalls - Obsidian produziert also weiterhin Spieleklassiker auf klassische Weise, ohne digitale Abkürzungen.
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