Seit dem Jahr 2020 arbeitet das Studio Alkimia Interactive im Auftrag von THQ Nordic an der Neuauflage des Rollenspiel-Klassikers Gothic und lässt uns seit Februar dieses Jahres in einer Making-of-Reihe regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Nach Teil 1, der die Grundlagen des Originals beleuchtete, und Teil 2, der sich mit Neuerungen und technischen Verbesserungen befasste, rückt nun die dritte Episode die künstlerische Vision in den Mittelpunkt und macht eines deutlich: Das Gothic-Remake soll mehr sein als ein simples „HD-Update“.
Das rund elfminütige Video zeigt nicht nur neue Spielszenen, sondern auch Interviews mit einigen der kreativen Köpfe hinter dem Projekt. Eines der wichtigsten Statements: Das Remake soll keine bloße Hochglanzfassung des Originals sein. Stattdessen verfolgt Alkimia Interactive das Ziel, eine atmosphärische, glaubwürdige Welt zu erschaffen, die sowohl mittelalterlich-realistisch als auch von düsterer Fantasy durchzogen ist, ganz im Sinne der Gothic-DNA.
Für die Entwickler ist Gothic mehr als ein Rollenspiel. Es ist eine Art „mittelalterliche Simulation“, durchdrungen von dunkler Magie und unerklärlichen Phänomenen. Genau diese Dualität wollten sie auch visuell einfangen und haben sich dafür tief in die Historie der gesamten Gothic-Reihe von Piranha Bytes eingearbeitet.
Die vielleicht größte Herausforderung für das Team: Die ikonischen Designs des Originals in ein modernes Gewand zu hüllen, ohne sie dabei ihrer Identität zu berauben. Denn was 2001 mangels Technik oft klobig und überzeichnet wirkte, hatte einen ganz eigenen Charme. Diesen Spagat zwischen Wiedererkennungswert und moderner Glaubwürdigkeit möchte Alkimia meistern und nutzt dafür sowohl Referenzen aus der Originaltrilogie als auch frische Ideen.
Besonders sichtbar wird dieser Ansatz bei den neu interpretierten Kreaturen, etwa den Scavengern. Die Monster wirken nun bedrohlicher und detaillierter, sollen aber trotzdem sofort als „alte Bekannte“ durchgehen. Das Remake versteht sich damit auch als Weiterentwicklung, nicht bloß als nostalgisches Remaster.
Technisch setzt das Team auf die Unreal Engine 5, was neben neuen Möglichkeiten auch neue Probleme mit sich bringt, besonders bei Licht und Schatten. Features wie Lumen machen beeindruckende Beleuchtungseffekte möglich, erfordern aber eine fein abgestimmte Umsetzung, um die gewünschte Atmosphäre nicht zu gefährden.
Als Vorbild nennt das Studio dabei nicht etwa andere Spiele, sondern: die Barockkunst. Die Farbpalette des Spiels orientiert sich an erdigen Ocker- und Grautönen, mit bewusst reduzierter Sättigung. So soll das bedrückende Gefühl der Gefangenenkolonie visuell verstärkt werden, ganz in der Tradition dramatischer Malerei vergangener Jahrhunderte. Wer hätte gedacht, dass Gothic einmal kunsthistorisch inspiriert wird?
https://2playerz.de/p/thq-nordic-digital-showcase-2025-angekundigt-was-erwartet-uns-am-1-augustEin konkretes Erscheinungsdatum für das Gothic-Remake gibt es zwar noch nicht, doch laut THQ Nordic soll der Release noch 2025 erfolgen. Vielleicht erfahren wir ja am 1. August, auf dem THQ Nordic Digital Showcase, mehr. Das Spiel soll für PlayStation 5, Xbox Series X/S und PC erscheinen. Wer sich die Rückkehr in die Minenkolonie nicht entgehen lassen will, kann den Titel schon jetzt auf die Wunschliste setzen.
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