Man muss auch mal "Nein" sagen können. Was passiert, wenn Sam Fragiles Anfrage ablehnt? Ein charmantes Kojima-Easter-Egg gleich zu Beginn des Spiels.
Man muss auch mal "Nein" sagen können. Was passiert, wenn Sam Fragiles Anfrage ablehnt? Ein charmantes Kojima-Easter-Egg gleich zu Beginn des Spiels.
Wenn ein neues Spiel von Hideo Kojima erscheint, darf man sicher sein: Es wird nicht einfach nur ein Spiel. Es wird ein Erlebnis – mit Twists, Meta-Ebenen, melancholischen Monologen und natürlich der ein oder anderen unerwarteten Spielmechanik. So auch in Death Stranding 2: On the Beach, das am 26. Juni 2025 exklusiv für die PlayStation 5 erschienen ist.
Doch schon in den ersten Minuten nach Spielstart stellt Kojima seine Spieler*innen vor eine interessante Frage: Was, wenn ich einfach... Nein sage?
Spoilerwarnung: Wenn ihr Death Stranding 2 noch nicht angefangen habt und euch überraschen lassen wollt, solltet ihr nicht weiterlesen. |
Nach einem ruhigen Einstieg trifft man auf eine altbekannte Figur: Fragile. Sie bittet Sam darum, das chirale Netzwerk nun auch auf Mexiko auszuweiten. Soweit, so „Death Stranding“. Doch anstatt einfach automatisch auf „Ja, natürlich!“ zu klicken, gibt Kojima dem Spieler erstmals die Option, den Auftrag bewusst abzulehnen.
Wählt man den Dialogsatz „Ich werde es nicht tun“, folgt nicht etwa das Game Over – sondern ein clever inszeniertes, augenzwinkerndes Easter Egg, das fast schon als spielerischer Kommentar zur Entscheidungsfreiheit in Videospielen gelesen werden kann.
Lehnt man ab, blendet der Bildschirm zunächst ins Schwarz – dann wird’s heimelig: Sam kocht, Lou spielt, und man bekommt das Gefühl, dass sich die beiden in ihrer bescheidenen, abgeschiedenen Hütte ganz gut eingerichtet haben. Die Kamera schwenkt dabei auf eine Wand mit Fotos. Eines davon zeigt Sam und Fragile in einem Gespräch über den Auftrag – und siehe da: Man landet wieder im Dialog.
Will man hart bleiben und erneut „Ich werde es nicht tun“ wählen, wiederholt sich das Szenario, doch dieses Mal schwenkt die Kamera auf ein weiteres Foto – das Sam bei seiner anfänglichen Reise durch die Wüste zeigt.
Daraufhin ruft Sam panisch:
„Nein, nein!“
Offenbar möchte er nicht nochmal zurück in diesen zermürbenden Anfang des Spiels – verständlich.
Und zack – wieder zurück zum Gespräch mit Fragile. Diesmal dürfte man sich gut überlegen, ob man den Auftrag nicht doch annimmt.
Was wie eine kleine Spielerei wirkt, ist bei genauerer Betrachtung typisch Kojima:
Eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit der Illusion von Entscheidungsfreiheit, ein fast schon philosophischer Moment über die Natur von Videospielen. Denn obwohl man scheinbar die Wahl hat, wird man am Ende – wie so oft – doch auf den vorbestimmten Pfad geführt. Nur eben mit einem charmanten Umweg.
Ein weiteres Easter-Egg erwartet euch an eurem Geburtstag:
https://2playerz.de/p/happy-birthday-death-stranding-2-feiert-euren-ehrentag-auf-kojima-art
Das Easter Egg rund um „Ich werde es nicht tun“ ist ein Highlight gleich zu Beginn von Death Stranding 2 – für alle, die den Mut (oder den Humor) haben, einfach mal Nein zu sagen.
Es beweist einmal mehr, wie verspielt, selbstreferenziell und überraschend menschlich Kojimas Games sind. Und es bringt uns ein Stück näher an den Mann, der in Interviews gern mal sagt, dass seine Spiele Träume in Bits und Bytes sind.
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