Die leitende Autorin Jennifer Svedberg-Yen hat in einem Trailer verraten, wie ein ganz bestimmter Traum – und ein Gespräch mit der Mutter des Game Directors – das Projekt vor dem kreativen Stillstand bewahrten.
Die leitende Autorin Jennifer Svedberg-Yen hat in einem Trailer verraten, wie ein ganz bestimmter Traum – und ein Gespräch mit der Mutter des Game Directors – das Projekt vor dem kreativen Stillstand bewahrten.
Ende 2020 stand Sandfall Interactive vor einem gewagten Schritt: CEO Guillaume Broche entschied sich dazu, das hauseigene Debütspiel vollständig neu zu denken. Der damalige Prototyp, bekannt unter dem Arbeitstitel „We Lost“, wurde verworfen – und damit auch viel bereits geleistete Arbeit. Für Autorin Jennifer Svedberg-Yen ein schwerer Moment:
„Natürlich war ich erst frustriert“, erinnert sie sich im Podcast Game Maker’s Notebook. „Aber es war auch aufregend. Denn plötzlich war alles wieder offen.“
Als kreative Inspirationsquelle diente unter anderem ein französischer Roman über eine Gruppe, die sich auf eine gefährliche Reise ins Unbekannte begibt – ein Motiv, das sich später in der Struktur von Expedition 33 wiederfinden sollte. Dazu kam Broches Bild einer „Weltuntergangsuhr“, einer „Riesin“ und dem drohenden Tod aller Menschen – viel Material, aber kein roter Faden.
Spoilerwarnung: Der folgende Abschnitt enthält Spoiler zum Ende von Clair Obscur: Expedition 33. Solltet ihr das Spiel noch nicht beendet haben, solltet ihr besser nicht weiterlesen. |
Der Durchbruch kam aus einem unerwarteten Ort: dem Unterbewusstsein der Autorin. Svedberg-Yen arbeitete privat an einer Kurzgeschichte, inspiriert von einem Traum, der sich tief bei ihr eingebrannt hatte.
In diesem Traum verliert ein Mädchen früh ihre Mutter – nur um Jahre später zu erfahren, dass diese noch lebt, gefangen in einem Gemälde, durch das sie einst gereist war. Die Tochter muss sich selbst in das Kunstwerk begeben, um ihre Mutter zu retten. Klingt vertraut? Genau dieser emotionale Kern wurde zum Herzstück der neuen Spielwelt.
Doch damit nicht genug: Den entscheidenden Impuls für die emotionale Tiefe gab Guillaume Broches eigene Mutter. In einem Gespräch mit dem Team gestand sie:
„Das Schlimmste, was mir passieren könnte, wäre, eines meiner Kinder zu verlieren.“
Für Svedberg-Yen war das der Katalysator: „Das wurde unser auslösendes Ereignis – der Grund, warum Aline, die Malerin, überhaupt in das Gemälde geht.“ Die Charaktere entwickelten sich aus diesem Moment heraus: Die Mutter wurde zu Aline, die Tochter zu Maelle, später kam mit Renoir – einst Großvater in Svedberg-Yens Ursprungsgeschichte – der Vater hinzu.
Was als kreative Notlösung begann, wurde zu einem der tragenden Elemente des Spiels. Clair Obscur: Expedition 33 ist keine klassische Fantasy-Geschichte – sondern ein emotionaler Roadtrip durch Erinnerung, Verlust und Hoffnung, verpackt in ein visuell berauschendes RPG-Erlebnis. Die Intimität dieser Entstehungsgeschichte spürt man in jeder Szene.
Diese Seite verwendet Cookies um das Nutzererlebnis zu steigern.
Kommentare: 0