Ubisoft, einst das Goldkind der europäischen Spielelandschaft, hat es geschafft: Der Börsenkurs liegt heute fast 90 % unter dem Wert von vor fünf Jahren.
Ubisoft, einst das Goldkind der europäischen Spielelandschaft, hat es geschafft: Der Börsenkurs liegt heute fast 90 % unter dem Wert von vor fünf Jahren.
Man kann es kaum glauben, aber die Entwickler von Assassin’s Creed, Far Cry und „dem Ding mit den Booten“ (wir meinen Skull and Bones, keine Sorge) sind an einem Punkt angekommen, den man wohl diplomatisch als wirtschaftlichen Totalverlust mit Mikrotransaktions-Dekor bezeichnen muss.
Was ist passiert? Kurz gesagt: Alles. Ubisoft hat sich systematisch und mit bemerkenswerter Konsequenz von seiner Fangemeinde entfernt - sei es durch fehlendes Zuhören, kontroverse Geschäftsentscheidungen oder schlicht durch fehlende gute Spiele. Wo einst mit Spannung neue Titel erwartet wurden, herrscht heute Spott, Stirnrunzeln und blanke Verzweiflung.
Die Aktie von Ubisoft befindet sich seit Jahren im Freien Fall
Ein Paradebeispiel für die verfehlte Strategie ist das mittlerweile legendäre Skull and Bones, das laut Berichten rund 850 Millionen Dollar verschlungen haben soll - für ein Spiel, das viele eher als schwankenden Kutter denn als AAAA-Kreuzfahrtschiff bezeichnen würden.
Ubisoft selbst hatte das Spiel als „AAAA“-Titel betitelt. Ein Begriff, der mittlerweile nicht mehr für Qualität steht, sondern eher als ironisches Mahnmal an Entwicklermegalomanie gilt.
Um sich vor dem drohenden Bankrott zu retten, ging Ubisoft eine Partnerschaft mit Tencent ein. Die Investition brachte kurzfristig Luft, aber auch neue Kontroversen: Unter anderem wurde bekannt, dass der Sohn des Ubisoft-CEOs eine Schlüsselrolle in der neuen Subdivision spielt. Stichwort: Nepotismus und das bei einem Publisher, der ohnehin schon schwer mit seinem Image kämpft.
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Statt sich auf Fan-Wünsche zu besinnen, verteidigt Ubisoft weiterhin seine umstrittenen Monetarisierungsstrategien. Laut Unternehmenssprech „steigern Mikrotransaktionen den Spielspaß“. Laut Internet: „Steigert vor allem den Puls“. Und wer sich nach all dem fragt, was mit seinen Spielen passiert, wenn Server offline gehen: Ubisoft hat auch da eine elegante Lösung parat – einfach alle Kopien zerstören. Wirklich, das ist kein Scherz.
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Eigentlich hätte Assassin’s Creed Shadows frischen Wind bringen können, doch selbst dieses Großprojekt konnte die Fanbase nicht überzeugen. Auch Star Wars Outlaws, das einst als Hoffnungsträger galt, blieb bislang unter den Erwartungen. Drei große Titel, drei Mal enttäuschte Gesichter.
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Ein Wertverlust von 90 % in fünf Jahren ist kein Betriebsunfall, das ist strategisches Versagen in Serienproduktion. Ohne eine radikale Kehrtwende und damit ist nicht gemeint, noch mehr NFTs, Mikrotransaktionen oder Directors’ Söhne einzustellen, wird Ubisoft diesen Kurs nicht umkehren können.
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