Nur wenige Wochen vor dem Launch wächst der Unmut in der Community. Grund dafür ist weniger das Spiel selbst, sondern der Umgang der Entwickler mit Kritik – und eine hitzige Debatte, die bis zu angeblichen Sabotageversuchen reicht.
Nur wenige Wochen vor dem Launch wächst der Unmut in der Community. Grund dafür ist weniger das Spiel selbst, sondern der Umgang der Entwickler mit Kritik – und eine hitzige Debatte, die bis zu angeblichen Sabotageversuchen reicht.
MindsEye verspricht eine cineastische Erfahrung mit Action-Fokus. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Build a Rocket Boy ein neues Video, das erste Einblicke in das Gameplay bot – doch anstelle von Begeisterung regte sich Skepsis. Denn: Trotz näherer Erläuterungen fehlen weiterhin ausführliche Spielszenen. Einige Spieler äußerten den Verdacht, dass das Studio bewusst zurückhaltend agiert, um kritische Reaktionen zu vermeiden.
Dieser Eindruck wird durch zurückhaltende Preview-Berichte und vorsichtige Aussagen von Content-Creators gestützt. Ihre Einschätzung: MindsEye wirke unfertig und könne von einer Verschiebung profitieren. Gerade bei einem Projekt dieser Größenordnung sind das keine leichten Vorwürfe – vor allem, wenn das Veröffentlichungsdatum bereits feststeht.
Auf die wachsende Kritik reagierte Mark Gerhard, Co-CEO von Build a Rocket Boy, mit deutlichen Worten – und sorgte für Aufsehen. In einer Diskussion auf dem offiziellen Discord-Server des Studios sprach Gerhard von einer gezielten Negativkampagne gegen „MindsEye“. Seiner Ansicht nach gebe es Akteure, die aktiv auf das Scheitern des Spiels hinarbeiteten.
Auf die direkte Frage eines Users, ob er glaube, dass Kritiker für ihre negativen Äußerungen bezahlt würden, antwortete Gerhard mit einem klaren: „Zu 100 Prozent.“ Und weiter: „Man muss auch nicht lange überlegen, von wem.“ Namen nannte er keine, doch viele in der Community sahen einen klaren Seitenhieb gegen Rockstar Games – ausgerechnet das Studio, bei dem Benzies über ein Jahrzehnt lang maßgeblich mitwirkte.
Die Spannungen zwischen Leslie Benzies und Rockstar sind kein Geheimnis. 2014 nahm Benzies eine Auszeit, doch als er Anfang 2016 zurückkehren wollte, wurde ihm der Zugang zum Büro verweigert. Es folgte ein millionenschwerer Rechtsstreit, in dem Benzies angab, zum Rücktritt gedrängt worden zu sein. Die Auseinandersetzung endete mit einem Vergleich – doch das Verhältnis zu seinem einstigen Arbeitgeber gilt seither als irreparabel beschädigt.
Mit Build a Rocket Boy gründete Benzies daraufhin sein eigenes Studio – mit dem erklärten Ziel, etwas Größeres und Freieres als GTA zu schaffen. Der Schatten der Vergangenheit scheint ihn aber bis heute zu verfolgen.
Gerhard ließ auf Discord keinen Zweifel an seiner Haltung: Hinter der Flut negativer Kommentare auf YouTube und Co. stünden Bots, deren Inhalte sich auffällig wiederholten. Dies sei, so der Co-CEO, Teil einer konzertierten Anstrengung, um Benzies und das Studio zu sabotieren. Die Aussagen spalten die Community – manche User werten sie als berechtigte Sorge, andere als Ablenkung von echten Schwächen.
Tatsächlich wäre Build a Rocket Boy nicht das erste Studio, das Kritik als Feindbild statt als Entwicklungschance betrachtet. Doch gerade ein Debütspiel unter den Augen der Branche braucht Transparenz und Selbstbewusstsein, keine Verdächtigungen und Verschwörungstheorien.
MindsEye hat das Potenzial, ein echtes Schwergewicht zu werden – allein schon wegen des Namens Benzies. Doch die Unruhe rund um das Projekt wirkt zunehmend hausgemacht. Der fehlende Gameplay-Einblick, die defensive Kommunikation und die Eskalation der Tonlage auf Discord werfen Fragen auf: Ist „MindsEye“ wirklich bereit für den Release? Oder wurde das Spiel zu früh auf die Bühne gezerrt?
Die Antwort darauf bekommen wir am 10. Juni 2025, wenn sich zeigt, ob sich hinter dem Hype ein Hit verbirgt – oder nur heiße Luft.
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