Dragon Age: The Veilguard wollte vieles anders machen – visuell moderner, spielerisch flotter, erzählerisch persönlicher. Doch genau diese Entscheidungen haben das Rollenspiel ins Kreuzfeuer der Fans gebracht.
Dragon Age: The Veilguard wollte vieles anders machen – visuell moderner, spielerisch flotter, erzählerisch persönlicher. Doch genau diese Entscheidungen haben das Rollenspiel ins Kreuzfeuer der Fans gebracht.
Langjährige Anhänger der Reihe zeigten sich zum Release enttäuscht vom farbenfrohen Stil, den deutlich actionlastigeren Kämpfen und den oberflächlich wirkenden Charakteren in Dragon Age: The Veilguard.
Obwohl die Fachpresse meist wohlwollend reagierte und solide Wertungen vergab, blieb der erhoffte Erfolg aus: Verkaufszahlen unter den Erwartungen, Social-Media-Diskussionen voller Frust – und ein bitterer Beigeschmack für ein Studio, das sich eigentlich rehabilitieren wollte.
Jason Schreier, Branchen-Insider und Autor zahlreicher Enthüllungen, zeichnete in einem Bloomberg-Bericht ein ernüchterndes Bild hinter den Kulissen. Die wichtigsten Punkte:
Ständiger Kurswechsel: Ursprünglich als Multiplayer-Live-Service-Spiel geplant, wurde das Konzept 2021 wieder in ein reines Singleplayer-Erlebnis umgewandelt – allerdings ohne von Null anzufangen.
Ressourcen-Streit: Das Mass-Effect-Team wurde in der Endphase zur Unterstützung hinzugezogen – und übernahm laut Bericht kurzerhand die Projektleitung, was intern für Spannungen sorgte.
Zeitdruck: Durch den Strategiewechsel verlor man Jahre an Entwicklungszeit, ohne echte Grundlage – das Ergebnis: ein Spiel mit sichtbaren Lücken und inkonsistenter Struktur.
https://2playerz.de/p/dragon-age-the-veilguard-zwischen-hoffnung-chaos-und-verkaufsflop
Nach Veröffentlichung des Berichts meldete sich Brian J. Audette, Level Design Supervisor bei BioWare, zu Wort. In einem auf Bluesky geteilten Beitrag stellte er sich demonstrativ vor sein Team:
„Ich widerspreche der Behauptung, dass wir ein schlechtes oder unkomplettes Spiel abgeliefert haben. Wir haben die bestmögliche Version von dem veröffentlicht, was wir geschaffen haben – mit all ihren Fehlern.“
Level Design Supervisor, Brian J. Audette, denounces bloomberg article saying they couldn't have made a better Dragon Age game.
byu/AversionIncarnate indragonage
Sein Fazit: Es wäre vielleicht ein anderes Spiel möglich gewesen – aber kein besseres unter den gegebenen Umständen. Außerdem sei The Veilguard das bestbewertete Spiel seiner 25-jährigen Karriere.
Während Sprecherin Alix Wilton Regan zuletzt pauschal auf „die schlechten Menschen im Internet“ verwies, legt der Bericht nahe, dass die Probleme tiefer reichen: eine kreative Vision, die mehrfach zerschnitten und neu zusammengenäht wurde, dazu ein Publisher, der mehr mit Service-Modellen als mit Charakterbögen liebäugelte – und ein Studio, das mit weniger als 100 Mitarbeitenden am Limit arbeitet.
https://2playerz.de/p/dragon-age-warum-die-rollenspiel-reihe-nie-zu-ea-passte-laut-dem-schopfer-selbst
Aktuell arbeitet das Team an Mass Effect 5, doch auch hier steht die Zukunft unter keinem guten Stern. Nach Entlassungen und Umstrukturierungen ist von einstiger AAA-Größe nicht mehr viel übrig. Ob The Veilguard langfristig zu einem No Man’s Sky-artigen Comeback ansetzen kann, bleibt ungewiss. Klar ist nur: Der nächste Schritt muss sitzen – für BioWare und seine Fans.
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