Das schwedische Studio MachineGames hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Hüter zweier legendärer Franchises gemacht: Wolfenstein und – ganz frisch – Indiana Jones. Doch hinter den Kulissen scheint sich mehr abgespielt zu haben, als bekannt war.
Ein entdeckter Eintrag auf LinkedIn legt nahe, dass ein nicht angekündigtes Projekt des Studios eingestellt wurde. Fans spekulieren: War das etwa das lang ersehnte „Wolfenstein 3“?
Gegründet in Uppsala, Schweden, wurde MachineGames 2010 von ZeniMax Media übernommen – und ist somit heute Teil der Xbox Game Studios unter Microsoft. Ihren großen Durchbruch feierte das Team mit dem gefeierten „Wolfenstein: The New Order“ (2014), gefolgt von „The Old Blood“ (2015) und zuletzt „Youngblood“ (2019) – einem Koop-Ableger, der trotz frischer Ansätze bei Fans eher gemischte Gefühle hinterließ.
Nach einer längeren Funkstille meldete sich das Studio Ende 2024 mit dem Singleplayer-Abenteuer „Indiana Jones und der Große Kreis“ zurück, das mit viel Herzblut entwickelt und positiv aufgenommen wurde. Die Veröffentlichung erfolgte zunächst exklusiv auf Xbox und PC, später im April 2025 auch auf der PlayStation 5.
Die Spur zum eingestellten Titel entdeckte der bekannte X-User Timur222, der in einem LinkedIn-Profil des Künstlers Ayagaure „Ayi“ Sánchez Dieppa fündig wurde. Dieppa war fast acht Jahre lang bei MachineGames tätig und arbeitete von 2022 bis 2024 an einem Projekt, das in seinem Profil schlicht als „abgesagt, nicht angekündigt“ beschrieben wird.
Mittlerweile ist Dieppa zu Valve gewechselt – doch die wenigen Worte in seiner Biografie reichten aus, um Spekulationen in der Community anzuheizen.
Einige Hinweise deuten darauf hin, dass es sich bei dem eingestellten Projekt um „Wolfenstein 3“ gehandelt haben könnte. Schließlich verfügt MachineGames derzeit nur über zwei bekannte Marken: „Wolfenstein“ und „Indiana Jones“. Bereits im Juni 2023 waren Gerüchte über ein neues First-Person-Projekt aufgekommen, als das Studio begann, gezielt neues Personal für einen Shooter anzuwerben.
Die Tatsache, dass „Youngblood“ – trotz Koop-Fokus und Blazkowicz-Töchtern – nicht an die Qualität der Vorgänger heranreichen konnte, dürfte den Wunsch vieler Fans nach einem „echten“ dritten Teil zusätzlich befeuert haben. Doch genau dieser Wunsch könnte sich nun erneut verzögern – oder sogar ganz erledigt haben.
Der kommerzielle und kritische Erfolg von „Indiana Jones und der Große Kreis“ scheint MachineGames jedoch vorerst eine neue Richtung vorzugeben. Kein Geringerer als Xbox-Chef Phil Spencer lobte das Team öffentlich und betonte, wie hervorragend MachineGames es geschafft habe, „eine IP von jemand anderem“ in ein „einzigartiges Spielerlebnis“ zu verwandeln.
Eine Fortsetzung des Indy-Abenteuers scheint damit fast schon beschlossene Sache – auch wenn es dazu bisher keine offizielle Ankündigung gibt.
MachineGames steht an einem Scheideweg. Einerseits haben sie mit „Indiana Jones“ gezeigt, dass sie mehr können als Nazi-Blechbüchsen zu verschrotten. Andererseits hängt über der Marke „Wolfenstein“ weiterhin ein Fragezeichen – und mit der jüngsten Entdeckung nun vielleicht sogar ein Ausrufezeichen.
Ob wir B. J. Blazkowicz noch einmal mit Zigarre, Shotgun und bitterbösem Sarkasmus in den Krieg ziehen sehen, ist ungewisser denn je. Aber eines ist klar: MachineGames hat bewiesen, dass sie aus klassischen Stoffen Gold machen können. Ob mit Peitsche oder Pistole.
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