Cyberpunk 2077 feierte einen der chaotischsten Starts der Gaming-Geschichte - und wurde fünf Jahre später völlig neu bewertet. Wie es vom Mega-Desaster zur grafischen Vorzeigereferenz auf der Switch 2 wurde, zeigen wir euch hier.
Am 10. Dezember 2020 veröffentlichte CD Projekt RED nach mehreren Verschiebungen Cyberpunk 2077 - und lieferte damit eines der berüchtigtsten Releases der Gaming-Historie ab. Auf PlayStation 4 und Xbox One war das Spiel stellenweise kaum spielbar: massive Framerate-Einbrüche, minutenlanges Texture-Streaming, unzählige Bugs und Abstürze.
Auf dem PC sah es zwar besser aus, doch auch dort führten Fehler wie der berüchtigte 8-MB-Save-Bug zu Frust bei euch Spieler*innen, weil Spielstände irreversibel beschädigt wurden.
Der Höhepunkt: Am 17. Dezember 2020 entfernte Sony Cyberpunk 2077 komplett aus dem PlayStation Store - inklusive voller Erstattungen. Ein historischer Schritt ohne jedes Vorbild.
Für CD Projekt RED war das ein Schock: Die Aktie verlor innerhalb von zwei Wochen rund 40 % ihres Werts. Insgesamt gingen fast 5 Mrd. US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, und die Gründer verloren gemeinsam über 1 Mrd. US-Dollar Vermögen. Bis Juli 2022 fiel die Aktie um über 75 %.
Die Rettung war ein Kraftakt: Patch um Patch krempelte das Studio das Spiel von unten nach oben um.
Patch 1.3 setzte erstmals die Grundlage für ein tieferes technisches Re-Work.
Der Wendepunkt war Patch 1.5 am 15. Februar 2022:
Für viele von euch fühlte sich das Spiel hier erstmals wie ein echtes AAA-RPG an.
Mit Patch 2.0 und Phantom Liberty folgte dann die komplette Überarbeitung zentraler Systeme - ein echter Neustart, kein kosmetisches Update.
Fünf Jahre später ist die Wandlung kaum zu glauben.
Während die Last-Gen-Versionen damals kaum spielbar waren, gilt Cyberpunk 2077 heute aktuellen Konsolen und PC als nahezu fehlerfrei, stabil und technisch beeindruckend.
Die größte Überraschung: Die Portierung auf die Nintendo Switch 2.
Sie wird in der Industrie inzwischen regelmäßig als technische Referenz bezeichnet. Die Engine wirkt gereift, das Bild klar, und selbst im Handheldmodus kommt die Optik erstaunlich nah an die deutlich stärkeren Plattformen heran.
Für viele ist das der Moment, in dem Cyberpunk 2077 endgültig zum gelungenen Comeback geworden ist.
Cyberpunk 2077 steht heute für beides:
CD Projekt RED hat gezeigt, was passieren kann, wenn ein Studio eine Vision nicht fallen lässt, sondern langfristig repariert, verbessert und erweitert - selbst wenn es wirtschaftlich riskant erscheint.
Gleichzeitig bleibt das Spiel eine Warnung an Publisher*innen: Ein überhitzter Marketing-Hype darf nie wichtiger sein als Qualität am Release-Tag.
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