Manche Entwicklerinnen lassen Spielerinnen mit Absicht scheitern - andere hingegen lassen sie 30 Minuten über ihre Entscheidung nachdenken. In Baby Steps wartet auf all jene, die keine Geduld für Storys haben, eine ganz eigene Belohnung - oder Strafe.
Wer in Baby Steps versucht, eine Cutscene zu überspringen, bekommt keine simple „Skip“-Taste serviert. Nein, Foddy und Co. haben daraus eine eigene Disziplin gemacht. Wie ein Video von Cuttyflame (via PC Gamer) zeigt, müsst ihr euch jedes Mal einem kleinen Minigame stellen, um wirklich weiterzukommen.
Mal balanciert ihr wie in Tony Hawk’s Pro Skater, mal spielt ihr ein physikbasiertes Pendelspiel oder müsst wie in einem Golfspiel den perfekten Schlagtiming-Moment treffen - alles nur, um eine Zwischensequenz zu überspringen. Doch wer hartnäckig bleibt und es tatsächlich schafft, rund 30 Cutscenes zu skippen, der wird mit einer besonderen Szene „belohnt“.
https://2playerz.de/p/baby-steps-zensurbalken-machen-das-spiel-noch-witzigerIn dieser freigeschalteten Sequenz sitzen Nate und Moose gemütlich vor einer Hütte. Nate beklagt sich, dass die Person, die gerade spielt, ständig alle Zwischensequenzen überspringt. Was folgt, ist ein köstlich selbstironischer Dialog darüber, wie viel Arbeit in Cutscenes steckt und warum Spieler*innen sie trotzdem überspringen.
Dabei wird spekuliert, ob es vielleicht an „Kindern in der Nähe“ liegt, worauf Moose trocken einwirft: „Ja, wegen all der Schwänze und so?“
Doch dann driftet das Gespräch völlig ab. Für die nächsten 25 Minuten reden die beiden einfach über Gott und die Welt: über Brokkoli, über Moose’ Rewatch von Game of Thrones, über Überraschungsmomente, die bei einem Rewatch verloren gehen und natürlich wieder über Cutscenes. Nate verteidigt sich, dass er in Ghost of Tsushima ja gar keine überspringen könne.
Im Laufe des Dialogs kommen die beiden auch auf Naughty Dog-Spiele zu sprechen. Sie gestehen, dass sie dort alle Cutscenes schauen, schließlich „bestehen die Spiele ja fast nur daraus“. Moose schwärmt von Chloe Frazers Augenfarbe in Uncharted, während er gleichzeitig gesteht: „Ich vermisse Uncharted, ich wünschte, sie würden es zurückbringen.“
Zum Abschluss schwärmen beide noch über einen Trailer zu einem fiktiven Sci-Fi-Spiel namens Intergalactic: The Heretic Prophet, das sie scherzhaft als „Space Uncharted“ bezeichnen und besonders die Szene loben, in der die Protagonistin einfach nur eine Jacke anzieht.
Ihr kennt Baby Steps noch nicht? Das solltet ihr unbedingt ändern:
Was als Gag beginnt, wird zu einer halbstündigen, improvisiert wirkenden Meta-Komödie über Videospielkultur, Storytelling und Spielgewohnheiten. Entwickler Bennett Foddy zeigt damit einmal mehr, dass seine Spiele nicht nur schwer, sondern auch scharfsinnig sind und sich über die Eigenheiten ihrer Spieler*innen genauso lustig machen wie über sich selbst.
Baby Steps ist seit dem 23. September für PS5 und PC erhältlich.
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